SUBSPORTplus Methodik für Fallbeispiele

Bewertung, Auswahl und Kriterien für die Erstellung der Fallbeispiele

Die Bewertung und Auswahl der Fallbeispiele erfolgt nach einer Methodik, die im ursprünglichen SUBSPORT-Projekt entwickelt wurde, und für die Pflege der Datenbank weiterhin angewendet wird. Kernstück der Bewertungsmethodik sind die SUBSPORTplus-Screening-Kriterien (siehe untere Tabelle) zur Beurteilung der Gefahreneigenschaften von Stoffen. Diesen Kriterien entsprechend, wurde eine Gefahrstoffliste erstellt (SDSC-Liste), die ein Teil der Datenbank eingeschränkter und prioritärer Stoffe ist. Im Idealfall befindet sich kein Stoff der SDSC-Liste in dem beschriebenen Fallbeispiel. Wenn nach dem aktuellen Wissenstand nur Alternativen mit Stoffen der SDSC-Liste bekannt sind, sollte diskutiert werden, ob die Verwendung des alternativen Stoffs im Vergleich zum Ausgangsstoff sicherer zu bewerten ist. Die Durchführung einer Lebenszyklusanalyse und/oder Risikobewertung für die identifizierten Substitutionsbeispiele wird nicht im Rahmen der Bewertung von SUBSPORTplus durchgeführt.

Für die optimale Nutzung der Informationen in den veröffentlichten Fallbeispielen beachten Sie die Methodik, in welcher die Auswahl der Fallbeispiele näher erläutert wird.

Die ausführliche Methodik kann als pdf-Dokument heruntergeladen werden:
Bewertungsmethodik für Alternativen und die Darstellung der Daten in der Datenbank Fallbeispiele von SUBSPORTplus (PDF, 160 KB)

Die Fallbeispiele stammen aus verschiedenen Quellen. Nutzer der SUBSPORTplus-Seite haben die Möglichkeit ihre erfolgreiche Substitution als Fallbeispiel beizutragen. Könnte Ihre Substitutionslösung für andere Verwender interessant sein?

Um eine gewisse Qualität der Fallbeispiele zu gewährleisten, bitten wir um Beachtung der folgenden Kriterien, um zu entscheiden, ob eine Substitutionslösung für die Erstellung eines Fallbeispiels geeignet ist. SUBSPORTplus lebt von Ihren Beiträgen. Wenden Sie sich an das SUBSPORTplus-Team

Kriterien für die Beschreibung von Fallbeispielen

Was bedeutet Substitution?

Die Substitution einer gefährlichen Chemikalie durch eine alternative, weniger gefährliche Substanz ist eine grundlegende Maßnahme, um Gefährdungen aus der Verwendung von Gefahrstoffen in Prozessen und Produkten zu verringern. In vielen Fällen werden alternative Technologien eingesetzt, die keine Gefahrstoffe benötigen. Wir betrachten eine Verringerung der Chemikalienexposition, z. B. durch reine Schutz- oder Eingrenzungsmaßnahmen wie etwa Absaugung oder Abwasseraufbereitung, nicht als Substitution. Fallbeispiele sollen aus der Praxis stammen und Informationen über mögliche sichere Alternativen enthalten sowie zur Nachahmung und Weiterentwicklung anregen.

Ausschlusskriterien für Fallbeispiele

Alternativen, die unter eine der aufgelisteten SUBSPORTplus-Screening-Kriterien (siehe untere Tabelle) fallen, können nur in Ausnahmefällen durch SUBSPORTplus veröffentlicht werden. Bitte prüfen Sie die Kriterien in der Tabelle, bevor Sie Fallbeispiele abschicken.

SUBSPORTplus-Screening-Kriterien, die für die Erstellung der SDSC-Gefahrstoffliste verwendet wurden:

KriterienDefinition
KMRHarmonisierte Einstufung (nach CLP) für
CMR-Kategorien 1A, 1B
(bis 2015 Richtlinie 67/548/EWG: Kat. 1 und 2)
IARC Kat. 1, 2A
(v)P(v)BTREACH Verordnung – Anhang XIII
EU PBT Expertengruppe
OSPAR List of substances of possible concern
Endokrine DisruptorenEndocrine Disruptor Lists
SIN List database
Neurotoxische MittelISTAS RISCTOX Datenbank der Neurotoxischen Stoffe, Kat. 2-4
Sensibilisierende StoffeHarmonisierte Einstufung (nach CLP) für
H334, H317
(bis 2015 Richtlinie 67/548/EWG: für R42, R43)

Maßnahmen, die ausschließlich das Expositionsniveau reduzieren durch z. B. Emissionsabsaugung, Wasseraufbereitung, persönliche Schutzausrüstung, werden nicht als geeignete Beispiele angesehen. Dagegen können Rezepturoptimierung und emissionsarme Verwendungsformen als Fallbeispiel anerkannt werden, insbesondere wenn nachgewiesen wird, dass eine stoffliche Substitution NICHT möglich ist.

Sicher und Nachhaltig

Anforderungen der Substitution an Nachhaltigkeit und Sicherheit für Mensch und Umwelt werden zukünftig mehr in den Vordergrund rücken. Kriterien für nachhaltige und sichere Alternativen werden zurzeit in der EU entwickelt und sollen bei der Auswahl von Fallbeispielen Anwendung finden. Alternativen, die nachweislich sicherer und Vorteile für die Nachhaltigkeit bringen, sollen verstärkt Aufnahme in die Datenbank finden.

Allgemeine Qualitätskriterien

Durch SUBSPORTplus veröffentlichte Informationen sollten die folgenden Kriterien erfüllen:

  • Relevanz: der Gegenstand ist gemäß der Definition von SUBSPORTplus relevant für die Substitution gefährlicher Chemikalien
  • Nutzen: die Informationen werden als nützlich für die Besucher des Portals erachtet
  • Genauigkeit: Information ist nicht irreführend
  • Aktualität: Informationen geben die aktuelle rechtliche und technische Situation wieder
  • Klarheit: der Text ist verständlich und nachvollziehbar in Bezug auf Terminologie und Konzepte
  • Vollständigkeit: Informationen sind ausreichend, um ein verständliches Bild des beschriebenen Sachverhalts wieder zu spiegeln
  • Präzision: unnötige Details werden vermieden
  • Verlässlichkeit: die Informationen können mit Hintergrunddokumenten (z. B. Sicherheitsdatenblätter etc.) untermauert werden und durch Prüfung der Stoffinformationen in den einschlägigen Quellen zu gefährlichen Stoffen, z. B. in der ECHA Stoffdatenbank

Dokumente

Bewertungsmethodik für Alternativen und die Darstellung der Daten in der Datenbank Fallbeispiele von SUBSPORTplus

(PDF, 160 KB, Datei ist nicht barrierefrei)

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