- Datum 5. Juli 2021
Am 15. und 16. Juni 2021 fand das Symposium der Sektion Chemie der IVSS zum Thema „Krebserzeugende Stoffe: Risiken und Prävention“ als Web-Konferenz statt. Die Veranstaltung knüpfte an aktuelle Diskussionen sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene zur Fortschreibung der Krebsrichtlinie durch die EU-Kommission an.
Am ersten Veranstaltungstag gaben renommierte Referent*innen Einblick in die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirkweise und die Bewertung von krebserzeugenden Gefahrstoffen im Rahmen einer Grenzwertableitung für den Arbeitsplatz. Anhand zweier Beispiele präsentierte ANSES die Herangehensweise bei der Bewertung von Zytostatika und bei der Bewertung von Alternativen für Formaldehyd. Anschließend wurden das Vorgehen und die Entwicklung der Ansätze zur Ableitung von Arbeitsplatzgrenzwerten dargestellt. Hier wurde u.a. die Entstehung des Risikokonzepts als Verbesserung im Umgang mit dem Risiko am Arbeitsplatz durch krebserzeugende Gefahrstoffe diskutiert. Es herrschte reges Interesse aus dem Online-Auditorium, das Fragen mittels Chatfunktion an die Vortragenden stellen konnte. Ein Highlight des ersten Tages stellte die Podiumsdiskussion mit Vertreterinnen und Vertretern der deutschen und europäischen Behörden sowie der Sozialpartner dar, welche aus ihrer Sicht Aktivitäten und Initiativen zur Prävention von berufsbedingten Krebserkrankungen, u.a. Roadmap on Carcinogens, beleuchteten. Als Hilfestellung für die Praxis entwickelte die GDA den Gefahrstoff-Check zur Selbsteinschätzung bei Tätigkeiten mit krebserzeugenden Stoffen, der hier auf der Veranstaltung vorgestellt wurde.
Der zweite Veranstaltungstag legte seinen Schwerpunkt auf die Umsetzung der Anforderungen und Erkenntnisse für den nationalen Arbeitsschutz und die Arbeitsmedizin. Als Einstieg wurden die Bewertungs-und Einstufungskriterien als Grundlage für krebserzeugende Stoffe rekapituliert. Anschaulich dargestellt wurde die Bedeutung für den Arbeitsschutz am Beispiel Asbest. Ebenso eindrücklich wurden Anforderungen und Praxis-Hürden am Beispiel des Umgangs mit der Anforderung des geschlossenen Systems aufgezeigt. Beiträge zur Expositionsmessung der krebserzeugenden Stoffe aus der Luft oder mittels Biomonitoring wiesen auf die Grenzen und Möglichkeiten dieser Methoden hin und rundeten die Veranstaltung ab.
Einen Rückblick und Impressionen finden Sie hier: https://www.dialogbasis.de/dialoge/konferenzen/ivss-krebserzeugende-stoffe-risiken-und-praevention.html