Schutz von Beschäftigten vor krebserzeugenden Stoffen am Arbeitsplatz
- Datum 3. Februar 2023
Krebs ist immer noch die häufigste Ursache berufsbedingter Todesfälle von Beschäftigten in verschiedenen Branchen. Etwa 500 chemische Stoffe sind inzwischen in der EU als krebserzeugend eingestuft oder stehen im Verdacht krebserzeugend zu sein, besonders relevant sind Asbest, Benzol, polycyclische Kohlenwasserstoffe und aromatische Amine. Auch etliche Metalle wie z.B. Cadmium, Cobalt und Nickel sind als kanzerogen bewertet. Zum Weltkrebstag am 4. Februar machen das Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) auf den Schutz von Beschäftigten vor krebserzeugenden Stoffen am Arbeitsplatz aufmerksam.
Technische Regeln und Handlungshilfen für Gefahrstoffe sichern in Deutschland die Gesundheit der Beschäftigten. Der Ausschuss für Gefahrstoffe (AGS) berät das BMAS in allen Fragen zu Gefahrstoffen. Die BAuA führt die Geschäfte des AGS und macht beispielsweise die Technischen Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) und andere Arbeitsergebnisse im Gemeinsamen Ministerialblatt und der BAuA-Internetseite bekannt.
Der Ersatz von krebserzeugenden Gefahrstoffen am Arbeitsplatz hat in der Rangfolge der Schutzmaßnahmen die höchste Priorität. Zur Unterstützung stellt die Bundesanstalt Informationen zur Substitution von Gefahrstoffen, z.B. in Fallbeispielen, auf dem SUBSPORTplus Portal zur Verfügung. Die BAuA unterstützt auch den Deutschen Gefahrstoffschutzpreis, der sich 2020 und 2022 dem Thema "STOP dem Krebs am Arbeitsplatz" gewidmet hat sowie das Arbeitsprogramm der Gemeinsamen Deutschen Arbeitsschutzstrategie zu krebserzeugenden Gefahrstoffen.
Darüber hinaus leitet die BAuA zusammen mit dem BMAS die gemeinsame europäischen Initiative "Roadmap of Carcinogens". Sie bietet als Plattform praxisnahe Informationen und Arbeitsschutzlösungen für Tätigkeiten mit krebserzeugenden Gefahrstoffen und fördert den Wissenstransfer zwischen Unternehmen, Arbeitsschutzorganisationen und den Mitgliedsstaaten. Vier strategische Säulen beschreiben die Ziele der Roadmap: "Bewusstsein schaffen", "Unterstützung anbieten", "Betroffene mobilisieren" und "zielgerichtete Innovationen". Insgesamt zwölf Projekte der europäischen Partner konnten so initiiert werde. Zwei sind bereits abgeschlossen, bis Ende 2023 sollen alle Projekte finalisiert sein.
Roadmap on Carcinogens: www.roadmaponcarcinogens.eu
SUBSPORTplus: www.subsportplus.eu
Gefahrstoffschutzpreis: www.baua.de/Gefahrstoffschutzpreis
GDA-Arbeitsprogramm: www.gda-portal.de/AP-krebserzeugende-Gefahrstoffe
Quelle: BAuA-Pressemitteilung vom 03.02.2023: Kampf gegen den Krebs https://www.baua.de/DE/Services/Presse/Pressemitteilungen/2023/02/pm06-23.html
Weitere Informationen:
BMAS-Meldung vom 03. Februar 2023: Arbeitsschutz gegen Krebs https://www.bmas.de/DE/Service/Presse/Meldungen/2023/arbeitsschutz-gegen-krebs.html
EU-OSHA-Highlight vom 03. Februar 2023: Weltkrebstag 2023: eine Gelegenheit, arbeitsbedingte Krebserkrankungen in den Fokus zu rücken https://osha.europa.eu/de/highlights/world-cancer-day-2023-opportunity-focus-work-related-cancer