- Datum 19. April 2024
Endlich umweltfreundlich
Regenjacken, Badehosen oder Polsterstoffe: Textilien mit wasserabweisenden Eigenschaften benötigen eine chemische Imprägnierung. Fluor-haltige PFAS--Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen-Chemikalien sind zwar wirkungsvoll, schaden aber der Gesundheit und reichern sich in der Umwelt an. Empa-Forschende entwickeln nun ein Verfahren mit alternativen Substanzen, mit dem sich umweltfreundliche wasserabweisende Textilfasern erzeugen lassen. Erste Analysen zeigen: Die neu-entwickelten Fasern weisen Wasser stärker ab und trocknen schneller als die der herkömmlichen Produkte.
Soll eine Badehose nach dem Schwimmen ihre Form behalten und schnell trocknen, muss sie zwei Eigenschaften kombinieren: Sie muss elastisch sein und darf sich nicht mit Wasser vollsaugen. Eine derartige wasserabweisende Wirkung lässt sich in der Textilindustrie durch das Behandeln der Textilien mit Chemikalien erreichen, die das elastische Kleidungsstück mit sogenannten hydrophoben Eigenschaften ausstatten. In den 1970er-Jahren begann man, hierfür neuartige synthetische Fluorverbindungen zu verwenden – Verbindungen, die bedenkenlos unzählige Anwendungsmöglichkeiten zu bieten schienen, sich später aber als höchst problematisch herausstellten. Denn diese Fluor-Kohlenstoff-Verbindungen, kurz PFAS--Per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen, reichern sich in der Umwelt an und schaden der Gesundheit. Empa-Forschende entwickeln daher gemeinsam mit Schweizer Textilunternehmen alternative umweltfreundliche Verfahren, mit denen Fasern wasserabweisend ausgerüstet werden können. Dirk Hegemann vom «Advanced Fibers»-Labor der Empa in St. Gallen erläutert, dass in dem von der Innosuisse geförderten Projekt hochvernetzte Siloxane anstelle von Fluor-haltigen PFAS eingesetzt werden, die Silikon-ähnliche Schichten erzeugen.
Quelle und weitere Informationen: Empa, 16.04.2024,
https://www.empa.ch/web/s604/umweltfreundliche-textilien-ohne-pfas