- Datum 31. Mai 2024
Evolution des Synthesekautschuks: biobasierte Rohstoffe und neue Kautschuktypen
Die für die Herstellung von synthetischem Kautschuk benötigten Ausgangsstoffe – die Monomere Butadien, Styrol und Isopren – werden bislang fast ausschließlich auf Basis von Erdöl hergestellt. Unter Federführung des Fraunhofer-Instituts für Angewandte Polymerforschung IAP erschließen nun vier Fraunhofer-Institute alternative, biobasierte Rohstoffquellen für Synthesekautschuk. Das dreijährige Projekt startete im April 2024.
Jährlich werden knapp 15 Millionen Tonnen Synthesekautschuk produziert – Tendenz steigend. PKW-Reifen stellen dabei mit etwa 70 Prozent den Hauptmarkt für Synthesekautschuk dar. Mit der Erschöpfung fossiler Ressourcen und der dringenden Notwendigkeit, CO2-Emissionen zu reduzieren, besteht weltweit für Kautschukproduzenten ein enormer Bedarf an nachhaltigen Alternativen. Darüber hinaus ergeben sich aus dem gesamtgesellschaftlichen Ziel, die Mobilität nachhaltiger zu gestalten, auch neue Anforderungen an Autoreifen. Diese erfordern fortgeschrittene Materialien, Design- und Fertigungstechnologien.
Nachhaltige Rohstoffe und innovative Polymerstrukturen
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, erschließt das Projekt »Nachhaltige Biomonomere für Synthesekautschuke mit anwendungsbezogenen einstellbaren viskoelastischen Eigenschaften NaMoKau« biobasierte Rohstoffquellen für Synthesekautschuk.
»In dem Projekt stellen wir die Kautschuk-Monomere Butadien, Isopren und Dimethylbutadien aus biobasierten Alkoholen her«, erklärt Dr. Barbara Zeidler-Fandrich vom Fraunhofer UMSICHT (Fraunhofer-Institut für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik).
»Insbesondere die Herstellung von nachhaltigem Dimethylbutadien ist ein herausragendes Merkmal des Projekts, da dieses Monomer im technischen Maßstab bisher nicht verfügbar war und folglich nicht in der Kautschukproduktion verwendet wird«, ergänzt NaMoKau-Projektleiter Dr. Ulrich Wendler, Polymerexperte am Fraunhofer IAP.
Weitere Informationen: Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP, Pressemitteilung / 03. April 2024