- Datum 15. November 2024
Wie sich die Dampf- und Aerosol-Freisetzung bei der Asphaltproduktion deutlich reduzieren lassen würde, haben Bochumer Forschende gezeigt. Georg Bus entwickelte am Lehrstuhl für Verkehrswegebau der Ruhr-Universität Bochum eine neue Rezeptur für die Asphalt-Herstellung, die bei 20 bis 30 Grad Celsius niedrigeren Temperaturen funktioniert als herkömmliche Verfahren. Die Technik basiert auf der Zugabe von zwei bis vier Prozent Wasser unter Druck und der daraus resultierenden Entstehung von Wasserdampf, der dafür sorgt, dass sich das Bitumen um ein Vielfaches ausdehnt (Schaumbitumen). Die durch die Temperatursenkung erzielte Verringerung der Dampf- und Aerosol-Freisetzung könnte helfen, einen neuen Grenzwert einzuhalten, den der Ausschuss für Gefahrstoffe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin festgelegt hat; Ende 2024 läuft die Übergangsfrist dafür aus. Während der Dampf- und Aerosol-Wert mit herkömmlichem Heißasphalt beim Fertigerfahrer 6,9 Milligramm pro Kubikmeter betrug, konnte er durch das neue Warmasphalt-Verfahren auf durchschnittlich 2,3 Milligramm pro Kubikmeter reduziert werden. „Das liegt zwar immer noch über dem geforderten Grenzwert von 1,5 Milligramm pro Kubikmeter“, so Bus, „aber wir haben den Wert immerhin schon mehr als halbiert.“
Quelle: Ruhr Universität Bochum, Pressemitteilung vom 17. Oktober 2024
Weitere Informationen: TRGS 900 Arbeitsplatzgrenzwerte