Deutschsprachiges Glossar
AGW
Arbeitsplatzgrenzwert
Anlass zu ähnlicher Besorgnis
Kriterien, mit denen ein Sicherheitsnetz der REACH-Verordnung für Stoffe gebildet wird, die nicht in die Kategorien KMR, PBT oder vPvB fallen, jedoch aus anderen Gründen als kritisch angesehen werden, da sie möglicherweise Schäden in der Umwelt oder für die Gesundheit hervorrufen können.
Besonders Besorgniserregende Stoffe (SVHC)
Diese "gefährlichsten Stoffe" erfüllen die Kriterien des Artikel 57 von REACH. Sie sind krebserzeugend, erbgutverändernd oder reproduktionstoxisch (KMR der Kategorie 1 und 2), persistent, bioakkumulierbar und toxisch (PBT) oder sehr persistent und sehr bioakkumulierbar. Außerdem gehören Stoffe, die Anlass zu ähnlicher Besorgnis geben zu dieser Gruppe.
Bioakkumulation
Eine Eigenschaft die bewirkt, dass Stoffe sich im Körper anreichern (akkumulieren). Sie reichern sich z.B. in Fettgeweben des Körpers an und können nicht ausgeschieden werden.
Biokonzentrationsfaktor (BCF)
Parameter (L/kg) der Hinweise auf das Bioakkumulationspotenzial eines Stoffes in Organismen gibt. Er kann als Quotient der Konzentration eines Stoffes im Organismus und im umgebenden Wasser angegeben werden, sobald ein stabiles Gleichgewicht erreicht ist (statischer BCF). Er kann auch wenn kein Gleichgewicht hergestellt ist bestimmt werden, indem ein Quotient aus der Aufnahme- und der Ausscheidungsrate des Stoffes gebildet wird (dynamischer BCF).
BOELV
Binding Occupational Limit Value (Bindender Arbeitsplatzgrenzwert)
CAD
Chemical Agents Directive 98/24/EG (Agenzienrichtlinie)
CAS Nummer
Registrierungsnummer des Chemical Abstract Service. Stoffe, die dem CAS übermittelt werden erhalten eine eigenständige und einmalige Nummer. Diese Nummern werden weltweit genutzt, um Stoffe zu identifizieren.
Chemikalie
Chemikalie wird synonym für Stoff oder Verbindung genutzt. Eine Chemikalie wird durch eine CAS-Nummer oder eine EC-Nummer eindeutig identifiziert.
Siehe auch
CLP
Verordnung über die Einstufung, Kennzeichnung und Verpackung von Stoffen und Gemischen (CLP-Verordnung, Verordnung (EG) Nr. 1272/2008).
CMD
Cancerogen and Mutagen Directive 2004/37/EG (Krebsrichtlinie)
CMR
siehe KMR
DMEL
Abgeleitete minimale Wirkdosis (Derived Minimal Effect Level). Für Stoffe ohne Wirkschwellenwert wird angenommen, dass keine Dosis bestimmt werden kann bei der keine Wirkung auftritt. Der DMEL beschreibt die Expositionshöhe eines Stoffes, bei dem ein niedriges, theoretisches Risiko entsteht, das als "toleriertes Risiko" angesehen wird.
DNEL
Abgeleitete Dosis, bei der keine Wirkung beobachtet wird (Derived No-Effect Level). Menschen sollten keiner Exposition oberhalb dieser Dosis ausgesetzt sein. Der DNEL wird basierend auf Ergebnissen von Tierstudien, z.B. den "No Observed Adverse Effect Levels" (NOAELs) oder den Wirkschwellen ("benchmark doses" (BMDs)) abgeleitet.
ECHA
Europäische Chemikalienagentur in Helsinki, Finnland, die erreichtet wurde, um die Umsetzung der REACH- Verordnung und Biozid-Verordnung zu organisieren.
ED
Hormonähnlich wirkend (engl. Endocrine Disrupting), siehe EDC
EDC
Hormonähnlich wirkende Stoffe (Endocrine Disrupting Chemical). Stoffe, die das Hormonsystem stören oder verändern und dadurch unterschiedliche Wirkungen auf den gesamten Organismus haben können. Diese Wirkungen können bereits bei sehr niedrigen Dosen auftreten.
EEG
Elektrische und elektronische Geräte
EG-Nummer
Nummer, die von der EU für Altstoffe (EINECS) und Neustoffe (ELINCS) vergeben wurde (engl. EC-number).
EINECS
Europäisches Verzeichnis der auf dem Markt vorhandenen chemischen Stoffe (Europäisches Altstoffregister), welches alle Altstoffe auf dem europäischen Markt vor dem 18. September 1981 aufführt.
ELINCS
Europäische Liste angemeldeter chemischer Stoffe (Neustoff-Verzeichnis). ELINCS umfasst alle angemeldeten Stoffe und wurde mit Ablauf der Richtlinie 67/548/EWG am 31. Mai 2008 abgeschlossen. Am 1. Juni 2008 wurde das Anmeldesystem durch die Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH) ersetzt.
Erbgutverändernd
Eigenschaft, irreparable Mutationen in der DNA zu verursachen, die in die nächste Generation vererbt werden können.
Erzeugnis
Gegenstand, der bei der Herstellung eine spezifische Form, Oberfläche oder Gestalt erhält, die in größerem Maße als die chemische Zusammensetzung seine Funktion bestimmt. Beispiele für Erzeugnisse sind Autos, Batterien, Telefone, gemäß REACH (siehe Definition).
ESIS
Europäisches Stoffinformationssystem, verfügbar bis Herbst 2012. Ein IT-System mit Informationen zu Chemikalien in Biozidprodukten, zu PBT- und vPvB-Stoffen, zur Einstufung und Kennzeichnung von Chemikalien, zum Export und Import von gefährlichen Stoffen etc. Seit 2008 werden die meisten dieser Informationen in den Datenbanken der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) zur Verfügung gestellt.
Exposition
Im Kontext des Chemikalienmanagements ist die Exposition der Kontakt eines Schutzgutes (Mensch oder Umwelt) mit einem Stoff. Die Exposition wird als Dosis (z.B. mg/kg Körpergewicht) oder als Konzentration (mg/l) ausgedrückt und auf eine bestimmte Dauer (Stunde / Tag / Jahr etc.) bezogen. Die Exposition des Menschen wird unterschieden nach inhalativ (Einatmen), dermal (Hautkontakt) oder oral (Verschlucken. Die Exposition der Umwelt wird nach den Kompartimenten Luft, Waser, Boden, Sedimente und Organismen (Biota) unterschieden.
Gefährlichkeit
Intrinsische Eigenschaft eines Stoffes, die also immer vorhanden ist (Siehe auch: Risiko)
Gemisch
Eine Mischung oder eine Lösung von mindestens zwei Stoffen, die absichtlich zusammengeführt werden (ehemalige Bezeichnung war Zubereitung).
Halogene
Reaktive Stoffe: Fluor, Chlor, Brom, Iod und Astat
Hersteller
eine natürliche oder juristische Person mit Sitz in der Gemeinschaft, die in der Gemeinschaft einen Stoff herstellt.
Herstellung
Produktion oder Extraktion von Stoffen im natürlichen Zustand
Hormonähnlich wirkender Stoff
Stoff, der das Hormonsystem stören oder verändern und dadurch unterschiedliche Wirkungen auf den gesamten Organismus haben kann (endokrin wirksam). Diese Wirkungen können bereits bei sehr niedrigen Dosen beobachtet werden.
HPV
Hochvolumiger Stoff (High Production Volume chemical). Stoff, der in Mengen oberhalb von 1000 Tonnen pro Jahr hergestellt wird.
In vivo Tests
Tests, die am lebenden Organismus vorgenommen werden.
IOELV
Indicative Occupational Exposuer Limit Value (Indikativer Arbeitsplatzrichtgrenzwert)
Kandidatenliste
Liste im Rahmen der REACH-Verordnung in der Stoffe aufgeführt werden, die als besonders Besorgniserregend (SVHC) von der EU-Kommission oder den Mitgliedsstaaten identifiziert worden sind. Diese Stoffe sind Kandidaten für das Zulassungsverfahren unter REACH.
Karzinogen
ein karzinogener Stoff verursacht Krebs.
KMR
Abkürzung für krebserzeugend, erbgutverändernd und reproduktionstoxisch (engl. CMR). Chemikalien die eine oder mehrere dieser inhärenten Eigenschaften haben, also Krebs erzeugen, die DNA verändern und / oder die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen. Sie sind ein Teil der Gruppe der Stoffe, die unter REACH als besonders Besorgniserregend gelten.
Kodifizierung
Prozess der Konsolidierung von EU-Gesetzen und all ihren Änderungen in einem einzigen neuen Gesetz. Das neue Gesetz muss den vollständigen legislativen Prozess durchlaufen und ersetzt die Rechtsakte, die kodifiziert werden.
Kommission (wenn nicht anderweitig spezifiziert)
die Europäische Kommission ist das ausführende Organ der Europäischen Union, das Gesetze vorschlagen kann, die Umsetzung von Entscheidungen und die Einhaltung der Europäischen Verträge überwacht sowie für das allgemeine Funktionieren der Union zuständig ist. Die Kommission ist in so genannte Direktorate unterteilt, z.B. das Direktorat Umwelt.
Konsolidierung
Kombination eines EU-Gesetzestextes und seiner Änderungen in einem Dokument. Konsolidierte Texte werden aus praktischen Gründen verwendet und sind rechtlich nicht verbindlich.
KOW
Oktanol-Wasser-Verteilungskoeffizient. Dieser Koeffizient ist der Quotient aus der Löslichkeit einer Verbindung in Oktanol und der Wasserlöslichkeit. Je höher der KOW ist, desto löslicher ist der Stoff in nicht-polaren, organischen Lösemitteln. Der Log KOW wird im Allgemeinen als relativer Indikator für die Tendenz eines Stoffes an Bodenpartikel zu absorbieren verwendet. Die Log KOW Werte sind umgekehrt proportional zur Wasserlöslichkeit und direkt proportional zum Molekulargewicht.
LOAEC
(Lowest Observed Adverse Effect Concentration) Niedrigste Testkonzentration bei der ein statistisch signifikanter Anstieg der Häufigkeit oder der Schwere schädlicher Wirkungen auf die exponierten Organismen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe beobachtet wurde.
LOAEL
(Lowest Observed Adverse Effect Level) Niedrigste Dosis oder Konzentration bei der im Test ein statistisch signifikanter Anstieg der Häufigkeit oder der Schwere schädlicher Wirkungen auf die exponierten Organismen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe beobachtet wurde.
LOEL
(Lowest Observed Effect Level) Niedrigste Dosis oder Konzentration bei der im Test eine statistisch signifikante Wirkung auf die exponierten Organismen im Vergleich zu einer Kontrollgruppe beobachtet wurde.
LPV
(Low Production Volume chemical) niedrigtonnagiger Stoff, der in Mengen von mehr als 100 t/Jahr hergestellt oder importiert wird.
MSCA
(Member State Competent Authority) Zuständige Behörde der Mitgliedsstaaten. Die Behörde in einem Mitgliedsstaat, die für die Umsetzung und Überwachung von REACH und anderen Chemikalienfragen zuständig ist.
Nachgeschalteter Anwender (Downstream user)
Anwender eines chemischen Produktes (Stoff oder Gemisch. Dies kann ein Formulierer oder ein Erzeugnishersteller sein.
NOAEL
No Observed Adverse Effect Level. Höchste Dosis oder Konzentration im Test, bei der kein statistisch relevanter Anstieg der Häufigkeit oder der Schwere schädlicher Wirkungen in der exponierten Population im Vergleich zu einer Kontrollgruppe beobachtet wird.
NOEC
No Observed Effect Concentration. Höchste Konzentration im Test, bei der keine signifikante Wirkung in der exponierten Population im Vergleich zu einer Kontrollgruppe beobachtet wird.
NOEL
No Observed Effect Level. Höchste Dosis oder Konzentration im Test, bei der keine statistisch relevante Wirkung in der exponierten Population im Vergleich zu einer Kontrollgruppe beobachtet wird.
Organische Halogenverbindungen
Organische Verbindungen, die halogeniert sind, also die Elemente Fluor, Chlor, Brom und/oder Iod enthalten.
PBT
Stoffe, die persistent, bioakkumulierbar und toxisch sind, d.h. die nicht schnell in der Umwelt abgebaut werden, sich in der Umwelt und in Organismen anreichern, z.B. im Fettgewebe von Säugetieren und die ein Potenzial haben, schwerwiegende und irreversible Langzeitschäden zu verursachen. Diese Stoffe gehören zur Gruppe der Stoffe, die besonders Besorgniserregend sind.
Persistent
Ein persistenter Stoff wird nicht leicht in der Umwelt oder im Menschen abgebaut. Das heißt, dass er eine lange Zeit nach seiner Herstellung noch existiert.
Phase-in-Stoff
Stoff, der mindestens eins der folgenden Kriterien erfüllt: a) er ist im EINECS gelistet b) er wurde in der EU oder in den EU-Beitrittsstaaten (bis 2004) hergestellt aber 15 Jahre vor Inkrafttreten von REACH nicht in der EU Inverkehr gebracht c) er wurde in der EU oder den Beitrittsstaaten (bis 2004) 15 Jahre vor Inkrafttreten von REACH Inverkehr gebracht und als Neustoff gemäß Richtlinie 67/548/EEC notifiziert, erfüllt aber nicht die Definition eines Polymers.
PNEC
vorhergesagte Konzentration eines Stoffes, bei der keine schädlichen Wirkungen auf die Umwelt erwartet werden.
POP
Persistent Organic Pollutant – Persistenter Organischer Schadstoff. POPs sind organische Stoffe, die über eine lange Zeit in der Umwelt verbleiben. Sie werden global durch die Stockholm Konvention reguliert.
POPRC
Persistent Organic Pollutants Review Committee, Ausschuss der Vertragsstaaten der Stockholm Konvention.
REACH
Verordnung über die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Die EU-Chemikalienverordnung trat in 2007 in Kraft.
Reproduktionstoxisch
Fortpflanzungsgefährdend. Ein Stoff, der reproduktionstoxisch ist kann die Fortpflanzungsfähigkeit einschränken oder fruchtschädigend wirken, also irreversible Schäden am ungeborenen Leben verursachen.
Richtlinie
Gesetzgeberisches Instrument der Europäischen Union, das die Mitgliedsstaaten verpflichtet bestimmte Ziele zu erreichen, ohne festzulegen auf welche Art und Weise dies erfolgen sollte.
Risiko
Im Chemikalienrecht ist ein Risiko die Kombination aus der „Gefährlichkeit” eines Stoffes mit der “Expositionshöhe”, der die Umwelt oder der Mensch ausgesetzt sind. (Siehe auch Gefährlichkeit und Exposition). Im allgemeinen Sprachgebrauch wird „Risiko“ als Kombination der Schwere eines Effekts und der Wahrscheinlichkeit seines Eintretens verwendet.
RoHS
EU Richtlinie 2002/95/EC über die Beschränkung der Verwendung bestimmter gefährlicher Stoffe in elektrischen und elektronischen Geräten. Sie trat 2006 in Kraft und beschränkt 6 Stoffe und Stoffgruppen in diesen Geräten.
Safe-and-sustainable-by-design (SSbD)
In der Chemikalienstrategie für Nachhaltigkeit der EU-Kommission (veröffentlicht am 14. Oktober 2020) wird dieser Begriff verwendet, um das bestehende Konzept „safe-by-design“ um Betrachtungen zur Nachhaltigkeit zu ergänzen. Die genauen Kriterien dieses Konzeptes für „safe“ und „sustainable“ werden derzeit mit Experten, Interessenvertretern und Behörden in der EU diskutiert und entwickelt.
Safe(r)-by-design (SbD)
„Safe-by-design (SbD)“ bezieht sich auf die vorausschauende Analyse von Stoffen, Materialien, Prozessen und Produkten während des gesamten F&E- und Innovation-Prozesses (z.B. durch Technikfolgenabschätzung/Risikobewertung). Ziel ist die Vermeidung und Prävention von Gefährdungen für Mensch und Umwelt durch spezifische Risikomanagementmaßnahmen (integrierte Sicherheit engl. built-in safety). Eine Erweiterung des Konzepts ist „safer-by-design“, welches anerkennt, dass eine absolute Sicherheit durch das Design allein nicht immer erreichbar ist. Weitere Maßnahmen (z.B. entsprechend den Grundmaßnahmen und der Maßnahmenhierarchie im Arbeitsschutz (T - technische Maßnahmen, O - organisatorische Maßnahmen, P - persönliche Schutzausrüstung)) können notwendig sein, um eine Anwendungssicherheit zu gewährleisten.
SAICM
Strategic Approach to International Chemicals Management. Die strategische Herangehensweise an das internationale Management von Chemikalien wurde 2006 angenommen. Sie bildet einen Rahmen für globale Aktivitäten zu chemischen Gefahren und ermöglicht es Regierungen und anderen Stakeholdern effektiver in der Minderung chemischer Risiken zusammen zu arbeiten.
Schwellendosis
Dosis, die eine vorhergesagte Veränderung der Antwort bewirkt. Das Konzept der Schwellendosis (benchmark dosis – BMD) verwendet mathematische Modellrechnungen zur Ermittlung einer Dosis-Wirkungsbeziehung.
Stoff
Ein Stoff wird eindeutig durch die Nummer des Chemical Abstract Service (CAS) oder der Europäischen Gemeinschaft (EG) EU – Nummer identifiziert.
Subsidiaritätsprinzip
Allgemeiner Sinn und Zweck des Subsidiaritätsprinzips ist es, einer untergeordneten Behörde gegenüber einer ihr übergeordneten Behörde, insbesondere einer lokalen Behörde gegenüber der Zentralgewalt, ein bestimmtes Maß an Unabhängigkeit zu sichern. Es geht also um die Aufteilung von Zuständigkeiten zwischen verschiedenen Machtebenen; dieser Grundsatz bildet die institutionelle Grundlage von Staaten mit föderaler Struktur.
Im Rahmen der EU dient das Subsidiaritätsprinzip als Maßgabe zur Regelung der Ausübung der nicht ausschließlichen Zuständigkeiten der Union. Es schließt ein Tätigwerden der Union aus, wenn eine Angelegenheit auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene wirksam durch die Mitgliedstaaten selbst geregelt werden kann. Es ermächtigt die Union, ihre Befugnisse nur dann auszuüben, wenn die Ziele einer in Betracht gezogenen Maßnahme von den Mitgliedstaaten nicht ausreichend erreicht werden können und die Maßnahme auf der Ebene der Union zu einem Mehrwert führen kann.
SVHC
Substances of Very High Concern, siehe besonders Besorgniserregende Stoffe.
Toxisch
giftig. Intrinsische Eigenschaft eines Stoffes, die dazu führt, dass sie einem lebenden Organismus Schaden oder Beeinträchtigungen seiner Lebensfähigkeit zufügen kann.
Umsetzung
Prozess den die Mitgliedsstaaten der Europäischen Union durchführen müssen, um eine Richtlinie in nationales Recht zu überführen und die entsprechenden Durchsetzungsmaßnahmen festzulegen.
UVCB
Substances of Unknown or Variable Composition, Complex Reaction products and Biological materials. Stoffe, mit unbekannter oder variabler Zusammensetzung, komplexe Reaktionsprodukte und biologische Materialien.
Verordnung
Gesetzgeberischer Akt der Europäischen Union, der direkt in den Mitgliedsstaaten Gültigkeit besitzt. Eine Verordnung tritt nach einer gewissen Übergangsfrist gleichzeitig in allen Mitgliedsstaaten in Kraft.
Verwendung
Verarbeiten, Formulieren, Verbrauchen, Lagern, Bereithalten, Behandeln, Abfüllen in Behältnisse, Umfüllen von einem Behältnis in ein anderes, Mischen, Herstellen eines Erzeugnisses oder jeder andere Gebrauch.
vPvB
very persistent and very bioaccumulative = sehr persistente und sehr bioakkumulierende aber nicht toxische Stoffe. Sie werden in der Umwelt nicht abgebaut und akkumulieren in der Nahrungskette. Daher werden sie zu den besonders Besorgniserregenden Stoffen unter REACH gezählt.
Weight of Evidence
Beweiskraftansatz. Möglichkeit die Zuweisung oder Nichtzuweisung einer gefährlichen Eigenschaft eines Stoffes zu begründen. Hierbei werden unterschiedliche Informationen, die für sich genommen jeweils keinen eindeutigen Schluss zulassen, zusammen betrachtet und hieraus eine Gesamtaussage abgeleitet, die die Stärken und Schwächen der jeweiligen Informationen berücksichtigt.
Widerruf
Ein gesetzgeberischer Akt, durch den Richtlinien, Verordnungen oder Entscheidungen formal ihre Gültigkeit verlieren.
Zubereitung
(ehemalige Bezeichnung, ersetzt durch Gemisch) = Eine Mischung oder eine Lösung von mindestens zwei Stoffen, die absichtlich zusammengeführt werden.